Marco Sturm ist der 30. Trainer in der Franchise-Geschichte der Boston Bruins. Der 46-Jährige aus Dingolfing hat sich den Traum vom NHL-Headcoach damit erfüllt. NHL.com/de hat die Stimmung zur Sturm-Verpflichtung eingesammelt und skizziert den Weg des ehemaligen NHL-Stürmers.
Olympia-Silber mit Deutschland als Grundstein
„Wir sind stolz, Marco Sturm als neuen Trainer vorstellen zu dürfen“, sagte Bostons General Manager Don Sweeney. „Wir wollten einen Coach finden, der unser starkes defensives Grundgerüst beibehält, während er gleichzeitig unsere Offensive weiterentwickelt. Wir wollten auch einen Kommunikator und eine Führungsperson engagieren, der gut mit den Spielern auskommt, Talente entwickeln kann und in der Kabine respektiert wird. Marco hat uns bei jedem einzelnen dieser Punkte mit seiner Vorbereitung, Klarheit und Leidenschaft überzeugt.“
Genau das zeigte Sturm in seiner Trainer-Karriere, die mit dem historischen Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2018 mit der deutschen Nationalmannschaft begann.
„Sein Weg ist natürlich imposant, angefangen in der deutschen Nationalmannschaft. Er hat den Spaß zurückgebracht und dafür gesorgt, dass die Jungs wieder gerne zur Nationalmannschaft kommen“, sagt Jochen Hecht, der zur gleichen Zeit wie Sturm in der NHL spielte.
„Wir freuen uns über die Nachricht, die uns aus Boston erreicht hat. Marco hatte in seiner Zeit als Bundestrainer einen großen Einfluss auf die Entwicklung des deutschen Eishockeys. Marco ist maßgeblich verantwortlich, dass sich die Einstellung in der deutschen Nationalmannschaft gewandelt hat, hin zu einem Team, das an sich glaubt“, sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast. „Das war die Basis für unseren gemeinsamen Silbermedaillen-Erfolg 20218 und hat sich auch nach seiner Amtszeit fortgesetzt. Wir wünschen Marco viel Erfolg bei den Bruins."
Sieben Jahre in der Kings-Organisation
Nach dem Silber-Triumph sicherten sich die Los Angeles Kings die Dienste des aufgehenden Sterns am Trainerhimmel. Sturm wirkte vier Jahre als Assistenztrainer der Kings und übernahm dann für drei Jahre die Position des Headcoaches des AHL-Farmteams Ontario Reign.
„Marco hat hart gearbeitet, um sich als Trainer weiterzuentwickeln und den Schritt ins Farmteam von Los Angeles nicht gescheut“, sagt der ehemalige NHL-Verteidiger Dennis Seidenberg. „Dort hat er in den letzten Jahren viel gelernt, aber auch zuvor als Assistent bei den Kings. Menschlich kann man sowieso keinen besseren finden. Ich kann die Bruins nur beglückwünschen, dass sie sich mit Marco als neuen Cheftrainer richtig entschieden haben.“
„Marco ist eine unglaublich respektierte Person in der NHL“, so Stefan Ustorf in der neuesten Ausgabe des Schlagschuss-Podcasts. „Er hat seine Arbeit gemacht, er war vier Jahre lang Assistenztrainer in der NHL bei einem erfolgreichen Klub, er ist den Schritt zurückgegangen in die American Hockey League, um als Chefcoach zu lernen, was auch nicht so viele Jungs heutzutage machen. Er kann sich selbst sehr gut einschätzen und weiß, was er braucht, um sich weiterzuentwickeln. Das hat er gemacht. Er ist einfach eine super Person, der sich diese Chance einfach verdient hat. Er hat seine Zeit des Lernens verbracht. Er ist soweit.“
„Ich gratuliere Marco dazu", freut sich auch der doppelte Stanley Cup Champion Uwe Krupp über den zweiten Deutschen Headcoach der NHL-Geschichte. „Es ist eine unglaubliche Sache und Marco hat sehr hart daran gearbeitet, es dahin zu schaffen. Er hat in der Vergangenheit richtige Entscheidungen getroffen, indem er zu richtigen Zeit als Bundestrainer zurückgetreten ist, um bei den Los Angeles Kings zu arbeiten. Das war sicher keine leichte Entscheidung. Aber er war jetzt sieben Jahre bei den Kings tätig. Damit ging er durch die Lehrlingsjahre, die braucht man, um erfolgreich trainieren zu können, besonders auf höchstem Niveau in der NHL. Die Kombination ist super und ich freue mich riesig für ihn. Alle drücken ihm die Daumen, dass er Erfolg hat. Hier bei uns in Landshut sowieso, nachdem er von hier stammt. Das ist ein Riesenthema. Aber es ist auch eine weitere Auszeichnung für das deutsche Eishockey insgesamt.“





















