Spannender Start in die Cup-Finals 2025 geht an Edmonton

Es war eine dieser Geschichten des Stanley Cup Finales 2024. Nicht nur die, dass die Edmonton Oilers gegen die Florida Panthers nach einem 0:3-Rückstand in der Best-of-Seven-Serie noch ausgleichen konnten, am Ende aber Spiel 7 mit 1:2 verloren, sondern auch die persönliche von Leon Draisaitl.

Der deutsche Center von Edmonton, eigentlich ein hausgemachter Torjäger, konnte in den sieben Spielen 2024 keinen einzigen Treffer erzielen. Gerüchte berichteten von Verletzungen, die den Kölner hemmten, doch aufgeklärt wurde das nie, da er selbst dies nicht als Entschuldigung hernehmen wollte. Wer Draisaitl kennt, weiß aber, wie es an ihm nagte, dass er keinen wesentlichen Anteil zu einem Happy End leisten konnte.

Am Mittwoch in Spiel 1 vom Stanley Cup Finale 2025 im Rogers Place von Edmonton, in dem es für die Oilers erneut gegen die Panthers geht, dauerte es gerade einmal 66 Sekunden bis Draisaitl in seiner ersten Schicht zu einem Treffer kam. Er netzte einen Abpraller, an der von ihm aus gesehenen rechten Seite des Tores, perfekt zum 1:0 für die Oilers ein. Mit 52 Treffern der Torschützenkönig der regulären Saison erzielte in den diesjährigen Playoffs sein achtes Tor.

„Es war schön ein Tor zu schießen, besonders früh in der Serie“, erklärt Draisaitl. „Hoffentlich geht es so weiter und wir können darauf aufbauen.“

FLA@EDM Sp1: Draisaitl erzielt früh die Führung

Sein Vater Peter Draisaitl, ein ehemaliger Profi und Trainer, weiß genauso um die Wichtigkeit des frühen Tores für seinen Sohn. Er erlebte das Ganze vor Ort hautnah mit. „Gut für ihn, dass er das schon einmal weg hat“, verdeutlicht er und fügt in der bekannten Bescheidenheit seines Sohnes, der den Teamerfolg über alles stellt, hinzu. „Im Moment ist es aber so, dass die persönlichen Befindlichkeiten nicht so entscheidend sind. Jetzt geht es um das Gewinnen und wer und wann jemand ein Tor macht, ist letztendlich egal.“

Doch Draisaitl hat in Spiel 1 den Grundstein gelegt und das in einem Stanley Cup Finale, das besondere Geschichten schreiben könnte. Schließlich konnte seit 32 Jahren keine kanadische Mannschaft mehr den Stanley Cup gewinnen, für die Oilers sind es sogar 35 Jahre her. Somit könnte dieses Spiel 1 in die Annalen eingehen und Draisaitl hat wieder einmal großen Anteil daran.

Das liegt auch am weiteren Spielverlauf. Florida schlug nämlich noch im ersten Drittel zurück und drehte den Spielstand auf 2:1 zu ihren Gunsten und erhöhte im zweiten Drittel sogar auf 3:1. Alles schien für die Gäste nach Plan zu laufen.

Doch Edmonton kam zurück, verkürzte im zweiten Drittel auf 2:3 und glich im dritten Drittel zum 3:3 aus. Die Partie ging in die Verlängerung, die Chancen auf beiden Seiten mit sich brachte. Als die Panthers nach einer Spielverzögerung kurz vor dem Ende der ersten Overtime in Unterzahl gerieten, schlug erneut die Zeit für Draisaitl. 31 Sekunde vor dem Ende der ersten 20 Minuten erhielt er ein Zuspiel von Connor McDavid und versenkte den Puck gekonnt im Netz zum 4:3-Sieg sowie der 1:0-Serienführung.

„Es ist viel abgefallen, denn es war ein wichtiger Sieg für uns“, erklärt Draisaitl. „So muss man in einer Serie hineinstarten und wir haben uns in das Spiel zurückgekämpft. Das Spiel war sehr ausgeglichen, aber wir nehmen das so natürlich gerne mit.“

Auf Deutsch, Englisch und in Sprachen aus aller Welt

Draisaitl machte in Spiel 1 das, was ihm im vergangenen Jahr in der kompletten Serie nicht geglückt war. Er drückte der Begegnung nicht nur seinen Stempel auf, sondern er entschied sie sogar.

„Der erste Sieg ist geschafft“, sagt sein Vater nüchtern. „Letztes Jahr waren sie 0:3 zurück und da war es fast schon vorbei. Das gibt natürlich Selbstvertrauen, besonders gegen so eine Mannschaft zwei Tore aufzuholen und sie in der Verlängerung schlagen zu können, das sollte etwas Ruhe und noch mehr Selbstvertrauen geben.“

Zum ersten Mal seit ihrem letzten Titelgewinn 1990 führen die Oilers wieder in einer Finalserie. Draisaitl erzielte sein drittes Playoff-Tor in einer Verlängerung – alle in diesem Jahr. Er stellte den Playoff-Rekord für die meisten Overtime-Tore in einem Jahr ein. Er teilt sich diese Bestmarke mit zwei anderen Spielern, die ebenfalls teil dieser Finalserie sind, Teamkollege Corey Perry (3 im Jahr 2017) und Floridas Matthew Tkachuk (3 im Jahr 2023).

Leon Draisaitl spricht über seinen Doppelpack in Spiel 1 des Stanley Cup Finals 2025

Draisaitl (91 Sp.) ist außerdem der zweite aktive Spieler, der vor seinem 100. Spiel 50 Playoff-Tore erzielen konnte. Nathan MacKinnon (89 Sp.) von den Colorado Avalanche ist der einzige andere Spieler, dem dieses Kunststück gelungen ist.

So kann es also für ihn weitergehen.

Verwandte Inhalte