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Vor einem Jahr krönten die Florida Panthers ihren famosen Playoff-Lauf mit einem 2:1-Sieg in Spiel 7 über die Edmonton Oilers. 2025 kommt es zur ersten Final-Neuauflage seit dem Rematch der Pittsburgh Penguins gegen die Detroit Red Wings (2008/09). NHL EDGE liefert einen tiefgehenden statistischen Einblick in die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Teams.

Edmonton präsentiert sich schneller und strukturierter, allen voran Leon Draisaitl. Der 29-jährige Kölner erreichte in den laufenden Stanley Cup Playoffs 60 Sprints über 32 km/h (98. Perzentil) sowie einen Topspeed von 36,84 km/h (94. Perzentil).

Nach der hauchdünnen Niederlage 2024 ist das unmissverständliche Ziel klar: Der erste Stanley Cup für eine kanadische Mannschaft seit 1993 soll nach Edmonton gehen.

Power-Skater gegen Defensiv-Meister

Stilistisch prallen Extreme aufeinander. Edmonton setzt auf High-End-Pace in der Spitze. Connor McDavid verbesserte seinen eigenen Playoff-Rekord auf 38,49 km/h Höchstgeschwindigkeit und führt die Statistik mit 134 Bursts jenseits der 32-km/h-Marke an (jeweils 99. Perzentil). Draisaitl ergänzt das rasante Element mit seinen ebenso herausragenden Geschwindigkeitswerten.

EDM@DAL, Gm5: McDavid baut Führung der Oilers aus

Florida hingegen verlagert das Tempo auf die blaue Linie. Niko Mikkola (26) und Gustav Forsling (18) kommen zusammen auf 44 Hochgeschwindigkeits-Vorstöße und tragen so entscheidend zum 84-Bursts-Bestwert der Panthers-Defensive bei. Zentrum der taktischen Schachzüge ist Aleksander Barkov. Der Finne lief in den Playoffs 86,38 Kilometer (98. Perzentil), liegt bei der Offensivzonen-Quote bei starken 45,7 Prozent und verkörperte schon im Vorjahr den McDavid-Stopper, als Edmonton in den Spielen 6 und 7 ohne McDavid-Punkt blieb. Wer diesmal das Tempo diktiert, setzt den Ton für die ganze Serie.

Hochgefährliche Zonen: Der Slot-Wettstreit

Beide Teams suchen bevorzugt den Highway durch die enge Mitte. Edmonton führt das Feld mit 146 High-Danger-Schüssen an, trifft aber nur in 26,7 Prozent dieser Versuche. Florida verzeichnet 123 Schüsse aus demselben Bereich, verwertet sie jedoch mit einer Bestwert-Quote von 31,7 Prozent.

Eine der zentralen Mini-Serien lautet daher Draisaitl gegen Bobrovsky. Der Deutsche brachte bislang zwölf Slot-Schüsse aufs Tor und verwandelte zwei davon. Noch stärker ist hier Corey Perry, der mit 15 Abschlüssen von direkt vor dem Tor (94. Perzentil) und sechs Toren (99. Perzentil) herausragt.

Bobrovsky steht im Gegenzug bei 87 Saves aus dem Slot (94. Perzentil) und blieb in neun Playoff-Spielen über 90 Prozent Fangquote. Auf Panthers-Seite sorgen Sam Bennett (zehn Tore) und Anton Lundell (fünf Slot-Tore) für kaltschnäuzige Antworten, während Edmonton den Ausfall des Slot-Spezialisten Zach Hyman kompensieren muss.

CAR@FLA, Sp4: Aho zieht aus der Distanz ab, doch Bobrovsky entschärft gekonnt

Im Torwarteck: Erfahrung kontra Lernkurve

Sergei Bobrovsky gegen Stuart Skinner ist ein Duell, das 2024 zum entscheidenden Thema wurde. Nun geht es in die Verlängerung. Der zweifache Vezina-Preisträger Bobrovsky bringt Meisterroutine und drei Shutouts in 13 Starts mit.

Skinner startet mit der identischen Zahl an Zu-Null-Spielen, beeindruckt aber vor allem durch seine Lernkurve: Nach einem wackligen Beginn steigerte er sich auf eine Fangquote von mittlerweile 90,4 Prozent. In den zurückliegenden sieben Begegnungen beeindruckte er sogar mit 94,4 Prozent abgewehrter Schüsse.

EDM@DAL, Gm5: Skinner mit dem Mega-Save für die Oilers

Blaue-Linien-Faktor: Ekholm hebt das Niveau

Eine der signifikantesten Verschiebungen gegenüber dem Vorjahr ist die rechtzeitige Verfügbarkeit von Mattias Ekholm. Der Schwede kehrte im Finale der Western Conference zurück und verzeichnete prompt 15:52 Eiszeit. Neben ihm feuert Evan Bouchard bereits 15 Schüsse jenseits der Marke von 145 Kilometern pro Stunde ab, erneut Bestwert der Playoffs.

Florida kontert mit Aaron Ekblad, der mit elf Zählern punktbeste verbleibende Verteidiger hinter Bouchard (17). Die Panthers profitieren von 15 Toren aus der Abwehr (Bestwert) und sieben verschiedenen Defensiv-Torschützen. Forslings Edge-Daten (18 Bursts, 45,2 % OZ-Zeit bei Gleichzahl) zeigen zudem, wie aktiv die Panthers ihre Defender in die Vorwärtsbewegung einbinden.

Draisaitls Stunde?

Vier Edge-Metriken, die Geschwindigkeit, das Slot-Spiel, die Torhüter und das Duell an den blauen Linien ergeben ausgewogenes Bild. Während die Oilers mit Geschwindigkeit punkten sticht im Gegenzug die Effizienz der Panthers ins Auge.

Die Entscheidung könnte letztlich durch die Top-Spieler wie Draisaitl, McDavid, Barkov oder Bobrovsky fallen. Wenn der deutsche Superstar seine Treffsicherheit beibehält und der Speed-Vorteil von Edmonton bestehen bleibt, dann könnte erstmals seit 1993 ein kanadisches Team den Stanley Cup in die Höhe stemmen.

DAL@EDM, Sp4: Draisaitl trifft aus der "Rockstar Zone" im Powerplay zum 1:0

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